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„Game of Thrones“ – Auftakt zur 5. Staffel

Während es bei uns langsam aber doch frühlinghaft warm wird, warten zahlreiche Fans darauf, dass der Winter endlich nach Westeros kommt. Seit ihrem Erscheinen 2011 konnte sich die Serie Game of Thrones zu einer der beliebtesten Fernsehserien überhaupt mausern und langsam aber sicher sind die jährlich neuen Staffeln zum fixen Bestandteil unseres Frühjahres geworden. Wir haben mitterlebt, wie große Helden ihre Köpfe verloren, wie mächtige Recken elendig krepierten, wie sich verletzliche Kinder zielstrebig ihren Weg in der rauen Welt von Westeros und Essos bahnten, wie schwächliche Frauen zu mächtigen Herrscherinnen wurden, wie Drachen aufwuchsen und was es bedeutet, wenn eine Hochzeit so richtig daneben geht. Ab dem 12. April geht es in den USA auf HBO und bei uns zeitgleich auf Sky Go mit der fünften Staffel los. Fans, die die Serie bevorzugt auf Deutsch sehen möchten, müssen sich noch ein wenig gedulden: die deutsche Synchronisation folgt ab dem 27. April auf Sky Atlantic HD.

Wir hatten die Möglichkeit, die neue Folge schon anzusehen und werden euch unsere ersten Eindrücke möglichst spoilerlos schildern. Während an dieser Stelle keine genauen Details zur Handlung selbst erwähnt werden, stellen wir euch aber vor, welche Charaktere auftreten werden und welche Handlungsstränge in diesem Staffelauftakt aufgegriffen werden.

Schon zu Beginn der Episode gibt es eine erzähltechnische Neuheit. Erstmals in der Serien-Geschichte wird in einer Rückblende ein prägendes Ereignis aus der Jugend eines Charakters gezeigt. Ein interessanter Aspekt, denn sollten in den kommenden Episoden und Staffeln noch weitere Rückblenden folgen, ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass beispielsweise ein Sean Bean (Eddard Stark) für Rückblenden zurückkehrt, was einige Fans sicherlich goutieren würden.

Am Ende der vierten Staffel musste Publikumsliebling Tyrion Lannister (Peter Dinklage) bekanntlich King’s Landing verlassen, was dieser jedoch nicht tat, ohne noch offene Konflikte mit seiner ehemaligen Geliebten (Sibel Kekilli) und seinem mächtigen Vater Tywin (Charles Dance) endgültig zu klären. Seine Flucht hat das Machtgefüge in Westeros empfindlich ins Schwanken gebracht. Cersei (Leah Headey) sieht die Macht ihres Hauses vor ihren Augen zerfallen, denn während zwar noch einer ihrer Söhne am Thron sitzt, muss sie missbilligend hinnehmen, dass sich Margaery Tyrell (Nathalie Dormer) die Sympathie des jungen Regenten erschleicht. Margaery weiß genau, wie sie das Spiel der Throne spielen muss und lässt sich selbiges auch nicht von ihrem Bruder Loras Tyrell (Finn Jones) verderben, der dem Müßiggang frönt. Spätestens wenn in den Szenen rund um King’s Landing und die Lannisters die Melodie von „Rains of Castamere“ düster und unheilvoll erklingt, ist man endgültig wieder in Westeros angekommen.

Tyrion beendet seine Reise in einer unbequemen Kiste und unterhält sich mit Varys (Conleth Hill) über die Zukunft der Königreiche. Nur so viel sei verraten: Varys hat sehr interessante Pläne was die Zukunft von Westeros betrifft und sollten er und Tyrion tatsächlich an der Umsetzung selbiger arbeiten, steht Westeros und uns eine spannende fünfte Season bevor!

In Meereen hat sich soweit wenig verändert. Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) sitzt weiterhin am Thron und spielt gute Königin, wobei ihre Untertanen noch immer nicht sonderlich von ihren Herrscherqualitäten überzeugt sind. Was will auch eine „Mother of Dragons“ ohne Drachen? Auch in Essos – dem zweiten wichtigen Kontinent neben Westeros – ist das politische Gefüge also höchst instabil. Während einerseits die Symbole der bezwungenen Sklavenhändler gestürzt werden, herrscht auf den Straßen offene Antipathie gegenüber der neuen Herrschaft. Es kommt sogar zu Hassmorden. Dany wird in Meereen ein Gleichgewicht zwischen ihren guten Idealen und der tatsächlichen Realisierbarkeit selbiger finden müssen.

Im Norden an der Wall ist nach der großen Schlacht im Staffelfinale der vierten Season vorläufig Ruhe eingekehrt, jedoch gilt es auch an dieser Front viele offene Fragen zu klären. Auf persönlicher Ebene sorgt sich beispielsweise Sam (John Bradley) um seine Gilly (Hannah Murray) und deren Baby. Auf politischer Ebene haben Stannis Baratheon (Stephen Dillane) und seine schöne wie gefährliche Beraterin Melisandre (Carice van Houten) neue Pläne für den Norden und Winterfell und wollen dafür die Unterstützung von Jon Snow (Kit Harington), der allerdings durch den Schwur an die Night’s Watch gebunden ist. Wird er seinen Schwur brechen? Auch für die freien Völker des Nordens sind Stannis Pläne von Bedeutung. Könnten sie doch ihre Lebenssituation für immer verändern.

In Vale of Arryn sehen sich Sansa Stark (Sophie Turner) und Petyr ‚Littlefinger‘ Baelish (Aidan Gillen) nach den Ereignissen der vierten Staffel plötzlich mit der Aufgabe betraut, den nichtsnutzigen und verzogenen Robin (Lino Facioli) zu erziehen. Eine Aufgabe, die den beiden zwar Macht in der Region verleiht, die sie aber wohl nicht gerne übernehmen. Auch Brienne of Tarth (Gwendolyne Christie) und Podrick Payne (Daniel Portman) sind an einem kritischen Punkt ihrer Reise angelangt. Die Don-Quichote-hafte Brienne macht sich Vorwürfe und sieht ihre edle Mission als gescheitert.

Um nicht nur eine Review-Wertung festzuhalten und diese als universalgültig darzustellen, wollen wir an dieser Stelle in Zukunft mehrere Meinungen präsentieren, um ein breiteres Spektrum an Perspektiven zur jeweils aktuellen Folge zu bieten.

Heute gibt es nur zwei Meinungen, diese dafür spoilerfrei:

Johannes:

Schon die ersten Töne des mittlerweile kultverdächtigen Main-Themes versetzen mich in helle Aufregung. Endlich ist es soweit, endlich geht die Reise weiter! Immerhin haben wir ja auch ein knappes Jahr auf diesen Moment gewartet. Völlig von den Socken hat mich diese erste Episode dann aber noch nicht gehaut. Wer mit einer Bombe wie der Purple Wedding rechnet, wird enttäuscht werden. Viel mehr werden die alten Handlungsstränge nahtlos aufgegriffen und ganz im Sinne des Titels der Folge „The Wars to come“ wird eher angedeutet, wohin sich die Handlung in dieser fünften Staffel entwickeln könnte. Die Folge lässt mich jedenfalls sehnsüchtig auf nächsten Montag warten, wenn wir erstmals auch unser „Game of Thrones Frühstück“, samt Podcast, in die Tat umsetzen wollen!

Mo:

Ach, wie freute sich das Serien-Herz, als zum ersten mal nach langer Zeit, untermalt von der Game of Thrones Hymne, die Sonne über die animierte Karte von Westeros und Essos stieg! So schön das Intro zur Serie auch ist, so war natürlich die Verheißung einer neuen Folge der größte Grund zur Freude: endlich wieder Game of Thrones!

Für mich begann die 5. Staffel mit einer typischen Episode zum Staffelauftakt. Ohne allzu überraschende Ereignisse werden die Fäden der unterschiedlichen Handlungen wieder aufgenommen und wir an den Stoff rund um die Charaktere, die wir zu lieben und zu hassen gelernt haben, zurückgeführt. Doch bereits die erste Folge lieferte wieder Einiges, was man sich von Game of Thrones so erwartet. Intelligente Dialoge von nuancierten Charakteren und dazu auch einige CGI-Schmankerln, wenn auch die großen Action-Sequenzen erwartungsgemäß ausblieben.

Wohin die diversen Reisen (im übertragenen und im wörtlichen Sinne) gehen werden, kann zum Teil erahnt, größtenteils aber nur vermutet werden. Fest steht, dass endlich eine meiner liebsten Serien wieder ins Rollen kommt und ich mich auf die kommenden Folgen freue.

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