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Die 10 besten musikalischen Momente der Filmgeschichte (2/2)

Dies ist die Fortsetzung der Aufzählung der besten musikalischen Momente der Filmgeschichte. Die Regeln nach denen die Auswahl getroffen wurde, sowie die Plätze 10 bis 6 findet ihr im ersten Teil.

Die besten musikalischen Momente der Filmgeschichte – Teil 2

Platz 5: MAGNOLIA – Wise Up

Aimee Manns durchdringende Liebeslieder rauschen wie bittere Tränen durch Paul Thomas Andersons Symphonie des Schmerzes. Realismus und unverfrorene Romantik laufen wie ein Fluss zusammen, mit Musik, gemacht um Verbindungen zu formen, nach denen sich Andersons Charaktere so sehr sehnen. Dreist, aber keineswegs unglaubwürdig – traurige Menschen hören süße, traurige Musik. Sie ergeben sich diesem Moment, versinken darin, sitzen da und weinen sich ihre Augen aus. Let it rain…

Platz 4: DEER HUNTER – Can’t Take My Eyes Off Of You

Es ist unmöglich die hässlichen Auswirkungen und die Verwüstung die der Krieg in den Familien hinterlässt sehen, ohne Zeuge der Unschuld zu werden die darin verloren geht. Einer der letzten friedvollen Momente in einer epischen Geschichte über von Blutvergießen und Missbrauch auseinander gerissener Leben. Das Stammtisch-getolle wird nur noch ergreifender, als das Schicksal der Charaktere aufgedeckt wird.

Platz 3: FIGHT CLUB – Where Is My Mind?

Es geschieht alles so schnell: Zwei Personen sind plötzlich nur noch eine (allerdings eine mit einem Schussloch durch seine linke Backe)! Ein Mann der eins ist mit der Welt, die bald von ihm in den Abgrund geschickt wird, und eine Frau die von all dem an seiner Seite Zeuge wird. ‚EEEEEEEEE-STOP.‘ Dieses, sich in dein Ohr drängendes Gitarren-Riff, gefolgt von Frank Blanks wunderlich strukturiertem Falsett. Zwei Minuten nach dem bereits der Abspann eingesetzt hat, sitzt man noch immer da, lässt die Seltsamkeit der Pixies auf dich herab prasseln und wundert sich, wo denn eigentlich der eigener Verstand hin verschwunden ist. Er ist noch in der Welt von David Fincher und Chuck Palahniuk, zerbröckelnd vor Ehrfurcht, Schock, Wut oder einfach nur purer Freude!

Platz 2: APOCALYPSE NOW – The End

Francis Ford Coppola scheint dem Titel keine Aufmerksamkeit geschenkt haben, als er The Doors epischen, ödipalen Zusammenbruch ‚The End‘ wählte, um sein albtraumhaftes Vietnam Kriegsepos Apocalypse Now zu eröffnen. Dennoch, oder gerade deswegen, beim Versuch die verzweifelte Stimmung der Kriegshölle einzufangen geht nichts über den vom Napalm-Inferno erschütternden Dschungel, während Jim Morrison das Ende verkündet. Wer versucht den Song zu erklären, scheint zum Scheitern verurteilt, aber andererseits, genauso verhält es sich doch auch mit dem Film.

Platz 1: HAROLD AND MAUDE – I Think I See The Light

Vielleicht der großartigste Kultfilm aller Zeiten! Cat Stevens Soundtrack passt perfekt zu Harolds Gefühlen, der davon besessen ist seinen eigenen Tod vorzutäuschen, um seine reiche Mutter zu schocken die kein wirkliches Interesse an seinem Privatleben hat. Wie ein Faden ziehen sich ihre Versuche, Harold über eine Dating-Agentur mit einem reichen Mädchen zusammenzubringen, durch den Film. Während einer Szene, Harolds Mutter interviewt wieder einmal eine potentielle Schwiegertochter (Candy) vor einem großen Fenster, während sich unser Held im Garten (also im direkten Blickfeld Candys) in Leinen wickelt, mit Benzin übergießt und lichterloh in Flammen aufgeht. Die Mutter bekommt von all dem natürlich, wie immer, nichts mit, doch das arme Mädchen sieht jedes noch so winzige Detail und läuft schreiend aus dem Raum. Daraufhin erscheint Harold, durchbricht mit seinem Blick direkt in die Kamera die vierte Wand und beginnt zu lächeln als dieser Song beginnt. Meine Nummer Eins, ohne wenn und aber, ohne den kleinsten Hauch von Zweifel. Ein Klassiker, ein Killer, noch heute wartet die Welt auf einen cooleren Gebrauch dieser Technik in einem Film.

Als ich den Entschluss gefasst habe meine Leidenschaft für Film und Musik mit meinem Tick Dinge aufzuzählen, kollidieren zu lassen und eine Liste mit den 10 großartigsten musikalischen Momente in Filmen zu verfassen, war ich mir der Monumentalität dieses Projektes bewusst und fühlte mich durch das schier Unmögliche daran eher gestärkt als gar entmutigt. Die vielen rastlosen Nächte dagegen, sah ich nicht kommen.

Ich denke, dass ihr hier einiges findet mit dem keiner gerechnet hätte und dafür vieles, was ihr als absolutes Muss empfindet fehlt. Daher bitte ich darum mir durch Kommentare eure Lieblinge, euer Entsetzen oder Entzücken mitzuteilen. Ich bin mir fast sicher, dass da einiges zusammen kommen wird. Ich bin mir auch sicher, dass ich vielleicht etwas übersehen habe und hoffe von euch darauf aufmerksam gemacht zu werden.

Absolut erwähnenswert, aber leider nicht auf der Liste:

  • PRETTY IN PINK – Try A Little Tenderness
  • AMERICAN PSYCHO – Hip To Be Square
  • DONNIE DARKO – Under The Milky Way Tonight
  • LA DOLCE VITA – Patrizia
  • CRUEL INTENTIONS – Bittersweet Symphony
  • ALMOST FAMOUS – America
  • RUSHMORE – Making Time

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