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„Game of Thrones“ – S5E10: Mother’s Mercy: Review und Meinungs-Spiegel

Das war sie also, die fünfte Staffel der HBO-Hitserie Game of Thrones. Sie ist vorbei und mit dem Ende kommt die lange Zeit des Wartens, bis im nächsten April (vermutlich) die nächste Staffel erscheinen wird und die Ereignisse in Westeros und Essos weitererzählt werden. Unsere Helden und Antihelden haben viel durchgemacht und letzten Endes hat sich sogar das große politische Rad weitergedreht und ein weiteres Adelsgeschlecht zermalmt.

Wir haben uns natürlich auch das Staffelfinale am Montag in aller Früh angesehen und beim Frühstück in Westeros bereits ausführlich darüber gesprochen. Im Folgenden findet ihr wie immer eine schriftliche Zusammenfassung der neuesten Episode und einen Meinungs-Spiegel, der verschiedene Meinungen zu Die Gnade der Mutter oder Mother’s Mercy, wie die Folge im englischen Original heißt, präsentiert. Die englische Originalversion ist auch wie immer die Fassung gewesen, die wir auf Sky Go geschaut haben.

The North: Go on, do your duty!

Im Norden ist Melisandre (Carice van Houten) über das erfolgreiche Menschenopfer erfreut. Es wurde, wie sie glaubt, vom Lord of Light erhört, denn der Schnee, der Stannis’ (Stephen Dillane) Armee aufgehalten hatte, schmilzt. Auf die erfreuliche Nachricht folgen aber schnell negative Botschaften. Die Hälfte der Söldner hat desertiert und Stannis ohne Kavallerie zurückgelassen. Es kommt aber schlimmer: Stannis’ Frau hat den Tod ihrer Tochter wohl doch nicht verkraftet und sich selbst erhängt und Melisandre verlässt ebenfalls das Lager. Mit grimmiger Entschlossenheit will Stannis dennoch Winterfell erobern, sieht sich aber bald einer gigantischen Streitmacht des Hauses Bolton gegenüber. Die Baratheon-Streitmacht ist den blutrünstigen Boltons hilflos ausgeliefert. Stannis kämpft bis zum letzten Atemzug, doch es scheint ihm ins Gesicht geschrieben, dass er den Untergang bereits akzeptiert hat. Brienne (Gwendoline Christie), die eigentlich Winterfell im Auge behalten sollte, erkundet das Schlachtfeld, bis sie schließlich dem verletzten Stannis gegenüber steht. Sie wirft ihm vor, für das Schattenmonster verantwortlich zu sein und er gesteht es, woraufhin sie ihn zum Tode verurteilt, was Stannis nur noch mit einem „go on, do your duty!“ kommentiert. Brienne köpft Stannis und ein weiteres Adelsgeschlecht hat das Spiel um den Thron verloren.

Winterfell: Pushing the cliffhanger over the edge…

In Winterfell gelingt es Sansa (Sophie Turner) mit einem Korkenzieher das Schloss ihres Gefängnisses zu knacken. Sie flieht auf den Turm und zündet eine Kerze an. Als sie zurückschleicht, begegnet sie der sadistischen Myranda (Charlotte Hope) und Reek (Alfie Allen). Myranda bedroht sie mit einem Bogen. Sansa fordert sie auf doch zu schießen, da Ramsay sie lebend brauche. Myranda antwortet amüsiert, dass Ramsay nur Teile von ihr benötigen würde. Als sie tatsächlich schießen will, wirft sich Reek auf sie. Der Pfeil geht daneben, Myranda stürzt von der Mauer in den Hof und ist offensichtlich tot. Reek und Sansa sehen sich an, geben sich die Hände und springen über die Burgmauer. Das ist kein Cliffhanger mehr, das ist im wahrsten Sinn des Wortes der Schritt über die Klippe. Wie die Situation allerdings endet, bleibt offen. Ihren möglichen Tod sehen wir in dieser Staffel nicht mehr. Kann der Tiefschnee den Sturz abschwächen?

 Braavos: Jetzt nur nicht das Gesicht verlieren!

Meryn Trent (Ian Beattie) ist wieder im Bordell. Er misshandelt drei junge Mädchen. Zwei davon schreien und weinen, woraufhin er sie wegschickt. Nur das dritte Mädchen erträgt seine Schläge. Wir vermuten bereits wer es ist und richtig – sie nimmt ihr Gesicht ab und offenbart sich als Arya Stark (Maisie Williams). Sie rammt dem Kinderschänder einen kleinen Dolch mehrmals in die Augen und in diverse andere Regionen seines Körpers. Vor dem Todesstoß hält sie allerdings noch eine Rede. Mit Trents Tod ist der erste Name auf ihrer Liste gelöscht. Als sie das geborgte Gesicht zurückbringen will, überraschen sie Jaqen H’ghar (Tom Wlaschiha) und die andere junge Dienerin des Many Faced Gods. Jaqen verkündet, dass ein gestohlenes Leben nur mit dem Tod bezahlt werden kann. Er holt Gift hervor, doch anstatt es Arya einzuflößen, trinkt er es selbst und stirbt. Arya weint, doch im nächsten Moment steht Jaqen statt der Dienerin hinter ihr. Er erklärt Arya, dass sie die Gesichter nur verwenden dürfe, wenn sie „niemand“ sei, denn solange sie Arya oder „jemand“ sei, könnte eines der Gesichter ihr eigenes sein. Arya beginnt Masken von dem Verstorbenen zu wischen, bis sie plötzlich in ihr eigenes Gesicht blickt. Ihre Sicht verschwimmt. Ob sie stirbt, ob sie erblindet oder was auch immer mit Arya nun im House of Black and White geschieht, bleibt offen. Dieser Handlungsstrang endet mit einem Cliffhanger.

Abschiedsküsse in Dorne

In Dorne nehmen Jaimie (Nikolaj Coster-Waldau), Myrcella (Aimee Richardson), Bronn (Jerome Flynn) und Trystane Martell (Toby Sebastian) Abschied. Ellaria (Indira Varma) küsst Myrcella auf den Mund und wünscht ihr alles Gute. Nachdem das Schiff abgesegelt ist, sprechen Jaimie und Myrcella über Liebe. Im Verlauf des Dialogs stellt sich heraus, dass Myrcella weiß oder zumindest vermutet, dass Jaimie ihr Vater ist. Sie umarmt ihn und sagt, es mache ihr nichts aus. Kurz darauf bekommt sie Nasenbluten und bricht zusammen. Wir sehen Ellaria am Hafen stehen, die ebenfalls Nasenbluten bekommt und ein Gegengift schluckt. Mit ihrem Kuss hat sie ihren tödlichen Plan letztendlich doch noch umgesetzt. Wie wird sich ihr Meuchelmord auf die Politik auswirken? Stirbt Myranda vielleicht gar nicht? Ein weiterer Cliffhanger lässt uns bis nächsten April warten…

King’s Landing: Der Walk of Shame

In King’s Landing gesteht Cersei (Lena Headey) ihre Sünden vor dem High Sparrow (Jonathan Pryce). Auch wenn sie damit noch nicht freigesprochen wurde, darf sie zumindest zurück zu ihrem Sohn, wobei der Heimweg ein wahrer Kanossagang wird: Sie muss vom Tempel zum Schloss komplett nackt und mit abgeschnittenen Haaren gehen. Hinter ihr geht eine Nonne, die sie beschimpft, vor ihr beschützen zwei Sparrows sie gegen die wütende Bevölkerung, die sie bespuckt und mit Schmutz und Kot bewirft. In Red Keep wird sie freundlich empfangen und einem neuen Mitglied der Wache vorgestellt. Einem stummen Riesen in scheinender Rüstung. Wir vermuten, es handelt sich um den auferstandenen Mountain!

 Wiedersehen in Meereen

In Meereen rätseln Tyrion (Peter Dinklage), Daario (Michiel Huisman) und Jorah (Iain Glen) über den Verbleib von Daenerys (Emilia Clarke). Es wird beschlossen, sie zu suchen, wobei Tyrion mit der Aufgabe Meereen zu regieren, zurückgelassen wird. Nicht sonderlich glücklich über dieses Schicksal blickt er über die Stadt, als ihm ein alter Bekannter begegnet: Varys (Conleth Hill). Die beiden tauschen Erlebnissberichte aus und freuen sich aufrichtig, sich zu sehen. Wird es ihnen gelingen, Ordnung in Meereen zu schaffen?

 Dany im Land der Dothraki

Dany landet mit ihrem verwundeten Drachen im Grünen. Wir wissen nicht, wo sie genau ist, aber kurz darauf findet sie sich umringt von einer Dothraki-Armee. Wie diese mittlerweile zu ihr steht, lässt die Folge allerdings ebenfalls offen.

 The Wall: For the Watch!

An der Wall bittet Sam (John Bradley) Jon (Kit Harrington), dass er, Gilly und ihr Kind die Wall verlassen dürfen. Sam würde gerne zum Maester ausgebildet werden. Er sei sowieso hinter Büchern nützlicher als mit einem Schwert. Jon lässt sie ziehen. Davos (Liam Cunningham) versucht Jon zu überreden, ihm die Wildlinge zur Verstärkung von Stannis’ Armee zu überlassen, doch Jon räumt ein, dass sie niemals unter Stannis kämpfen würden. Das Gespräch endet, als eine geschockte Melisandre zu ihnen tritt. Später wird Jon zugetragen, dass einer der Wildlinge Gerüchte von seinem verschwundenen Onkel kennt. Schnell eilt er in den Hof, wo eine Gruppe der Night’s Watch beim Tor versammelt steht. Sie teilen sich und Jon sieht ein Schild, auf dem „Verräter“ steht. Alliser Thorne (Owen Teale) ist der erste, der zum Stich ansetzt. „For the Watch“ verkündet er. Alle weiteren Mitglieder der Night’s Watch folgen seinem Beispiel, bis schließlich der junge Olly vor Jon steht. Mit Tränen in den Augen verpasst er Jon den Todesstoß und wiederholt: „For the Watch“. Mit Jon Snows Tod endet die fünfte Staffel.

 Meinungs-Spiegel:

Jo (@whiterabbit360):

Als der Nachspann begann, habe ich tatsächlich meinen Notizblock durch den Raum geworfen. Nicht aber, weil Jon gestorben ist. Den Tod von Hauptcharakteren erwartet man ja geradezu. Mich stören eher die grandiosen Cliffhanger. Was ist mit Sansa und Reek? Wie wird es mit Arya weitergehen? Auch wenn mich die Cliffhanger natürlich ärgern, finde ich, dass es ein äußerst würdiges und spannendes Staffelfinale war, in dem sehr viel passiert ist. Neben den quasi ausgelöschten Starks ist mit den Baratheons innerhalb kürzester Zeit (2 Episoden) ein weiteres Adelsgeschlecht ausgelöscht worden. Aufregend war es und auch wenn die Staffel ingesamt etwas weniger Zugkraft zeigte, als die vorherigen, so war sie doch spannend und ich freu mich auf den nächsten April! Abschließend möchte ich mich auch bei allen bedanken, die unseren Podcast gehört und die Reviews gelesen haben!

Mo:

„Alles Pulver auf einmal verschießen“ schien das Motto des bombastischen Finales der 5. Staffel Game of Thrones zu sein und lässt mich fragen: „Warum erst jetzt das alles!?“. Warum nicht schon ein paar Bomben in früheren Episoden zünden? Zugegebenermaßen waren auch Folge 8 und 9 schon gefühlt ereignisreicher als die gesamten sieben Folgen davor, dennoch hätte es in meinen Augen die Staffel womöglich etwas runder gemacht sich nicht sämtliche Charakter-Finali für eine Episode aufzuheben. Allerdings waren da natürlich einige Cliffhanger und bedeutsame Tode dabei, die geradezu nach Auflösung in einer späteren Staffel schreien – von der Warte der Showrunner aus war diese Aufteilung nachvollziehbar. Aber als Konsument der Serie muss ich genau wegen dieser Entscheidung leider sagen: ICH WILL MEHR GAME OF THRONES!!!! JEEEEEEEETZT!!! wirft sich auf den Boden und strampelt mit den Beinen in der Luft rum IHR SEID SO GEMEEEEEEEEEIIIN!!!!!!!! steht wieder auf und rückt seine Krawatte zurecht
Was man also der Staffel 5 zur Last legen kann, ist, um es kurz zu sagen, dass Folge 10 zu viel ihrer Güte für sich beansprucht. Ansonsten waren nämlich die einzigen Mankos der letzten Episode meiner Meinung nach Kleinigkeiten, wie etwa die allzu bekannte Trope, dass ein Charakter der etwas beobachtet (Brienne) genau in dem Moment (Sansa stellt die Kerze auf) wegschaut, wo er nicht wegschauen sollte. Schauspieler konnten und haben in dieser Folge wieder einige brilliert (Stannis-Darsteller Stephen Dillane zB.), Power-Couples wurden in witzigen Dialogen vereint (Tyrion-Varys), mit CG wurde geprotzt (Drachen, Armeen) – so soll Game of Thrones sein! Ich war schwer angetan von dieser Folge, sollte man das noch nicht bemerkt haben!

P.S.: Ein Gedanke der mir leider zu spät gekommen ist, als dass ich ihn in unserem Podcast „Frühstück in Westeros“ erwähnen hätte können: Melisandre ist gerade an die Wall zurück gekommen und schien bereits zuvor etwas besonderes in Jon Snow zu sehen. Von der Brotherhood without Banners wissen wir dass der Lord of Light Toten neues Leben schenken kann. Spekulative Rechnung: Melisandre + Lord of Light + toter Jon Snow = ?.

P.P.S.:An dieser Stelle nehme ich mir die Freiheit heraus hier Todes-Lotto zu spielen und zu tippen, wen wir nächste Staffel (lebendig) wiedersehen werden oder wer seinen letzten Atemzug in Westeros getan hat: Myrcella – tot. Stannis – tot. Miranda – tot. Theon&Sansa: schwer verletzt (oder nass?) aber lebendig. Arya – blind aber lebendig. Jon – tot aber nur kurz, danach wieder lebendig. Viele viele Soldaten – tot.

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