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„Kahlschlag“ – ein deutscher Thriller soll es ins Kino schaffen

Das Bild öffnet sich und zu sehen ist ein leinwandgroßer Angelhaken. Kurz bevor der Haken in einen von Dreck überzogenen Regenwurm sticht, ist die Leinwand wieder schwarz. Wir sehen nichts, sondern hören nur die sanften Worte einer jungen Frau. Sie liest ein Gedicht vor – ein Gedicht von Jünglingen, einem Mädchen, der Liebe und von Enttäuschung. Plötzlich jagen die Beine eines jungen Mannes über morastigen Waldboden. Im Stakkato fliegen sie durch Moos und Äste, während der junge Mann hasserfüllt und laut den Namen seines besten Freundes brüllt. Das Bild gefriert. Über die ganze Leinwand erscheint der Titel des Films: Kahlschlag.

Kahlschlag ist nicht nur ein packender Thriller, sondern auch eine bewegende Geschichte um Freundschaft, Liebe und den Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Diese Mischung macht aus Kahlschlag einen wortkargen, archaischen, aber auch abgefahrenen Film – einen Film, der nur noch gedreht werden muss.

Kahlschlag – Unterstützt uns und werdet ein Teil des Projektes

„Würmer an den Haken hängen, Bäume fällen, den Fisch tothauen – sogar scheiß Fliegenklatschen – dafür warst du immer zu weich. In der freien Natur könntest du gar nich überleben. Wenn dein Muttertier dich rechtzeitig aus dem Nest gestoßen hätte.“

Worum geht es bei Kahlschlag?

Martin und Eric waren beste Freunde seit Kindheitstagen. Jeden Sonntag fuhren sie an den Stausee, um dort gemeinsam zu angeln. Nach zwanzig Jahren brauch die Freundschaft der beiden jedoch auseinander. Heute lebt Martin als Agrarwirt ein unbescholtenes Leben auf dem Land und wohnt gemeinsam mit Freundin Frenni im eigenen Einfamilienhaus auf dem Hof seiner Eltern. Das einzige, was er will, ist Ruhe. Er bemüht sich, jeden Ärger zu vermeiden und ein möglichst „gerades“ Leben zu führen. Kontakt zu Eric hat er bereits seit einigen Jahren nicht mehr…

Es ist Sonntag morgen. Martin’s Augen öffnen sich, geweckt von lautem Hupen, das durch die kalt beschlagenen Fenster schreit. Es ist Erics Transporter, der in der Einfahrt seines Freundes steht, um ihn zum Angeln abzuholen. Doch warum? Will Eric die gemeinsame Zeit aufarbeiten und sich versöhnen? Oder will er seine große Liebe Frenni zurückerobern?

Martin steigt zu Eric ins Auto, wird jedoch erst am See das erfahren, was sein Leben aus den Fugen geraten lässt. Konfrontiert mit den Lastern der Vergangenheit beginnt zwischen den Freunden ein perfides Katz-und-Maus-Spiel. Der Ort, an dem ihre Freundschaft einst begann, wird zum Schauplatz nervenzerrender Verfolgungsjagden und grauenvoller Gewaltausbrüche.

Wie ein verhaltensgestörter Zwillingsbruder, eine Vergewaltigung und eine fast perfekte, sächsische Urlauberfamilie in die Geschichte passen, wird man aber erst mit dem fertigen Film erfahren.

„Ich hab mir das echt anders vorgestellt.“ – „Was?“ – „Sterben.“

Was ist das besondere an dem Projekt?

Richtig! Kahlschlag ist ein Film, der noch nicht fertig ist. Genau genommen ist er noch nicht einmal gedreht. Im September und Oktober diesen Jahres wird im Norden Deutschlands jedoch ein junges, engagiertes Filmteam daran arbeiten, dass sich das ändert. Die Nachwuchsfilmemacher aus Rostock realisieren Kahlschlag mit wenig Geld und viel Herzblut. Unterstützt werden sie dabei von der Kulturellen Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern und einigen Sponsoren aus der Wirtschaft. Die letzten Taler fehlen jedoch noch, um die Finanzierungsphase abzuschließen. Und dafür brauchen die Filmemacher jede Menge Filmfans, die ihr Taschengeld für einen guten Thriller aus deutschem Hause zu opfern bereit sind.

„Ich hab einfach keinen Bock, mein Leben nach dem Fingerschnipsen eines Mannes zu leben.“

Wer steckt hintder dem Projekt?

Doch wer sind diese Filmemacher eigentlich? Jean-Pierre Gehrke und Max Gleschinski haben Film an keiner Hochschule studiert sondern vor der eigenen Glotze. Als wahre Filmenthusiasten haben sie sowohl Lust, ihre großen Vorbilder zu kopieren, als auch, eine vollkommen neue Geschichte zu erzählen. In den letzten Jahren haben sie zahlreiche Kurzfilme und Musikvideos realisiert, darunter für Egotronic, Waving The Guns und Feine Sahne Fischfilet. Die Kurzfilme liefen auf internationalen Festivals und gewannen zahlreiche Preise. Einen Zusammenschnitt ihrer Arbeiten findet man hier: https://vimeo.com/204785808

Stilistisch wurde dabei sehr viel ausprobiert: Von knalligem Wes Anderson über verschrobenen David Lynch bis hin zu einer Abel Ferrara Vampirgeschichte haben sie sich an zahlreichen Ideen abgearbeitet. Und nun soll mit Kahlschlag das gelingen, was mit wenig Geld möglich ist – am Beispiel skandinavischer Krimis und amerikanischer Indieproduktionen soll ein Thriller entstehen, der einfallsreich und aufregend ist, ganz ohne Explosionen oder Massenszenen.

„Ich fand das immer gruselig, wenn Achim vom Stausee erzählt hat. Wie der hier hinkam. Die haben einfach den Wald geflutet. Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass hier drunter noch tote Bäume liegen, 30 Meter tief. Und wenn’s ma lange trocken is, kommen die Bauern her und pumpen sich ab was sie brauchen. Bisschen wie wir, hm?“

Wie kann ich teilhaben?

Um die Finanzierungsphase abzuschließen, sammeln Max und Jean-Pierre mittels einer Crowdfunding-Kampagne 14.900€. Jeder Filmfan hat dabei die Möglichkeit, durch eine kleine Spende Teil eines deutschen Genrefilms zu werden und bei jedem Schritt der Entstehung dabei zu sein.

Wer Kahlschlag für ein ambitioniertes Projekt hält und gerne einen waschechten Indie-Thriller aus Deutschland sehen möchte, kann hier spenden: www.startnext.com/kahlschlagfilm
Weitere Informationen findet ihr auf der Facebookseite zum Film: http://www.facebook.com/kahlschlagderfilm

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