Der dänische Filmemacher Lars von Trier wurde nach einigen, wenn auch nicht ernst gemeinten, aber definitiv unüberlegten Äußerungen im Zusammenhang mit Adolf Hitler im Rahmen des Filmfestivals von Cannes zur persona non grata, also zur „unerwünschten Person“, erklärt. Der Mitbegründer der Dogma 99 Bewegung und Regisseur von Filmen wie Dogville oder Antichrist sorgte während einer Pressekonferenz zu seinem Festivalbeitrag Melancholia für einen Eklat.
Ich verstehe Hitler. Er war nicht, was wir einen guten Kerl nennen, aber ich kann ihm nachfühlen. [..] Okay, ich bin ein Nazi.
Dass sich von Trier noch am selben Abend für seine Aussagen entschuldigte und diese zutiefst bedauerte, interessierte die Festivalleitung recht wenig. So heißt es in einer Pressemitteilung:
„Das Festival von Cannes bietet Künstlern aus aller Welt ein außergewöhnliches Forum, um ihre Werke zu zeigen und um die Freiheit des Ausdrucks und der Kreativität zu verteidigen. Das Bord der Direktoren, das am 19. Mai ein außerordentliches Treffen abgehalten hat, bedauert zutiefst, dass dieses Forum von dem Regisseur Lars von Trier benutzt wurde, um Kommentare abzugeben, die nicht zu akzeptieren und nicht zu tolerieren sind und die den Idealen der Menschlichkeit und Großzügigkeit, für die das Festival steht, widersprechen“.
Melancholia bleibt zwar weiterhin im Rennen um die Goldene Palme, für Lars von Trier dürfte das Festival somit aber wohl zu Ende sein.
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