Der berühmte rote Teppich liegt bereits seit Mittwoch vor dem Hollywood & Highland Center, dem ehemaligen Kodak Theatre, in Hollywood. Denn morgen Nacht ist es bereits zum 84. Mal soweit: in der Hauptstadt des Films werden die begehrten Academy Awards verliehen.
Spannender Zwei-Kampf um die meisten Auszeichnungen
In der Nacht von Sonntag auf Montag ab 1.00 Uhr deutscher Zeit (Live im Kinofilme.com-Oscar-Ticker) heißt es dann wieder „And the Oscar goes to…“ – und während die Favoritenrolle auf den wichtigsten aller Preise, den für den besten Film, klar an den französischen Stummfilm The Artist verteilt ist, so erwartet die Stars vor Ort und die Fans an den TV-Bildschirmen (allein über 40 Millionen Zuschauer in den USA, außerdem sind 200 weitere Länder dabei) eine spannende Preisverleihung.
Die erste Frage lautet: welcher Film holt die meisten Preise? Selten gab ein solches Kopf-an-Kopf-Rennen wie in diesem Jahr. Neben The Artist mit zehn Nominierungen ist Martin Scorseses 3D-Abenteuer Hugo Cabret mit elf Nominierungen ganz vorne mit dabei. Es wird erwartet, dass The Artist die wichtigeren Preise abräumt und Hugo Cabret dafür mehr Goldjungen mit nach Hause nimmt. Einzige Ausnahme: der Oscar für die beste Regie, denn in dieser Kategorie ist The Artist-Regisseur Michel Hazanavicius zwar Favorit, aber je näher die Veranstaltung rückt, desto häufiger fällt der Name Scorsese in Experten-Kreisen.
Wer wird bester Hauptdarsteller?
Lange Zeit galt George Clooney für seine grandiose Darbietung in The Descendants als absoluter Favorit auf die größte Einzelauszeichnung der Academy Awards. Doch in den letzten Wochen holte The Artist-Darsteller Jean Dujardin immer weiter auf und gewann unter anderem den BAFTA-Award und den SAG-Preis für den besten Hauptdarsteller. Lediglich Außenseiterchancen werden Brad Pitt (Moneyball – Die Kunst zu Gewinnen) zugesprochen.
Die Grande-Dame Hollywoods, Meryl Streep, könnte nach 17 Nominierungen (absoluter Rekord) bereits ihren dritten Oscar gewinnen. Sie ist für ihre Performance in Die Eiserne Lady nominiert. Wahrscheinlicher scheint aber ein Erfolg von Viola Davis, die für das Südstaaten-Drama The Help nominiert wurde. Bei den Nebendarstellern hingegen sind die Favoritenrollen klar verteilt. Alles andere als ein Sieg für Christopher Plummer (Beginners) bei den Männern wäre eine große Überraschung, bei den Damen liegt Octavia Spencer (ebenfalls The Help) klar vorne.
Zwei Oscar-Chancen für Deutschland
Auch für Deutschland könnte es morgen Nacht zwei Auszeichnungen geben. So ist Wim Wenders’ Pina als bester Dokumentarfilm und Raju von Stefan Giere und Max Zähle als bester Kurzfilm nominiert. Außerdem ist die in Deutschland ansässige Firma Pixomondo ist für die Spezialeffekte in Hugo Cabret verantwortlich und darf sich hier durchaus gute Chancen auf einen Oscar ausmalen.
Für das leibliche Wohl ist schon zum 18. Mal der österreichische Starkoch Wolfgang Puck verantwortlich. So gibt es Trüffel-Risotto, Kartoffeln mit Kaviar oder Hummer für Clooney, Pitt und Co.
Billy Chrystal moderiert zum neunten Mal
Eigentlich sollte die Gala in diesem Jahr von Komiker Eddie Murphy moderiert werden. Doch als Produzent Brett Ratner nach fragwürdigen Äußerungen über Homosexuelle seinen Job quittieren musste, trat auch Murphy von seiner Aufgabe zurück. So wird also sein Komikerkollege Billy Chrystal zum neunten Mal die Moderation übernehmen. Nur Bob Hope übernahm diese Aufgabe häufiger – und zwar ganze 19 Mal.
Ein großes Staraufgebot gibt es auch bei den Laudatoren. Hier werden unter anderem Michael Douglas, Bradley Cooper, Emma Stone, Angelina Jolie, Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Halle Berry, Tom Cruise, Penelope Cruz, Javier Bardem oder auch Colin Firth zu sehen sein.
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