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The Mandalorian Review zu S01E04: Die Zuflucht

Mando und Cara Dune ©Disney

In Folge 4 der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“ landen Baby Yoda und Mando auf einem saftiggrünen, dünn besiedelten Planeten und helfen den Ansässigen im Kampf gegen fiese Unterdrücker. Dabei lernen wir nicht nur Mando besser kennen, sondern dieser findet auch neue Freunde.

Eskapoden PodcastWenn ihr unser Review zur vorhergegangenen Episode verpasst habt, findet ihr es hier.

In gesprochener Form begleiten wir die Serie zudem in unserem neuen Podcast-Format Eskapoden. Auch zur vierten Folge der Disney+-Serie findet ihr eine aktuelle Eskapode: „The Mandalorian – Chapter 4: Sanctuary“.

Recap: Kapitel 4: Die Zuflucht

Ein waldiger Planet, ein kleines primitives Fischerdorf. Das Leben ist einfach, doch friedlich. Mehr wollen die Siedler hier nicht. Jedoch: der Schein trügt, hundegesichtige Banditen greifen an!

Währenddessen auf der Razor Crest, Mandos Schiff: Baby Yoda spielt mit diversen Knöpfen: „Stop touching things“, meint Mando (Pedro Pascal, „Game of Thrones“). Aber böse kann er dem Kleinen nicht sein.

Sie landen auf Sorgan, besagtem Fischerdorf-Planeten, um sich für ein paar Monate zu verstecken, bis sich die Lage beruhigt hat. Wir erinnern uns – die gesamte Kopfgeldjäger-Gilde ist hinter den beiden her, weil Mando gegen die Regeln verstoßen hat, als er Baby Yoda rettete. Mando erkundet das Umfeld. Baby soll im Schiff bleiben, kommt aber mit raus. Sie finden eine Spelunke im Fischerdorf. Eine Frau beobachtet sie. Ist sie eine Kopfgeldjägerin? Er kämpft mit ihr, beide wälzen sich am Boden, sie zielen gleichzeitig aufeinander. Sie beenden ihren Kampf und plaudern zivilisiert bei einer Suppe miteinander. Die Dame heißt Cara Dune (Gina Carano; „Fast and Furious 6“). Auch sie versteckt sich hier. Vorher war sie Shocktrooperin der Rebellen, immer auf der Jagd nach Resten des Imperiums. Wie sie selbst sagt war die Arbeit „not what I signed up for“. Sie geht. Mando wendet sich zu Baby Yoda „Looks like this planet is taken“.

Star Wars Farmville

In der Nacht repariert er sein Schiff. Farmer kommen und bitten ihn um Hilfe gegen die Banditen. Viel Geld haben sie nicht zu bieten. Mando ziert sich. Schließlich willigt er ein, weil er denkt, Baby Yoda und er könnten bei ihnen eine Weile unterkommen. Er bittet auch Cara um Hilfe. Sie kommen mit zu dem Dorf, um es vor Banditen zu beschützen.

Farmerin Omera (Julia Jones; „Twilight“, „Westworld“) zeigt Mando seine Hütte, bringt ihm Essen und Bettwäsche.
„Wann hast du das letzte Mal den Helm runtergegeben?“, fragt sie.
„Gestern“
„Und das letzte Mal vor Menschen?“
…er deutet auf spielende Kinder vor der Hütte und meint, er sei kaum älter gewesen.

Sie geht, er nimmt den Helm ab, um zu essen. Die Kamera ruht aber auf seiner Gürtelhöhe. Wir sehen sein Gesicht nicht. Sein Mandalorianer-Orden scheint die Regeln sehr konservativ umzusetzen, was – wie wir aus Clone Wars wissen – ja nicht bei allen Mandalorianern so streng gehandhabt wird.

Cara und Mando gehen in den Wald, wo sie Spuren von einem Allterrain Scouttransporter – kurz AT-ST – finden. AT-STs sind die lustigen Kampfläufer auf zwei Beinen, die man etwa aus der Schlacht um Endor kennt. Was an zweibeinigen Kampfläufern so geeignet für jedes Terrain ist und was bei einer Besatzung von zwei Mann genau ein Scouttransport ist, mag nur George Lucas wissen. Zurück zur vierten Episode: Mando und Cara reden auf die Bewohnerinnen und Bewohner ein, warnen vor dem gefährlichen AT-ST, versuchen, die Farmer zum Umsiedeln zu bewegen. Der Planet wäre schließlich groß genug. Diese wollen jedoch nicht. Ein Plan reift: Cara und Mando wollen sich um den AT-ST kümmern, die Farmer trainieren, um gegen die Banditen zu kämpfen. Den AT-ST wollen sie in eine frisch gegrabene Fallgrube locken.

Die Befreiungsschlacht

Cara und Mando schleichen in das Lager der Banditen. Sie meucheln zwei, sprengen ein Zelt mit eigenartigen Tanks voller blauer Flüssigkeit. Das Zelt fliegt in die Luft, der AT-ST erwacht und folgt ihnen schießend durch den Wald. Seine Fenster leuchten rot, was im Dunkel des Waldes wie ein paar furchteinflößender roter Augen wirkt.

Die Schlacht um das Fischerdorf entbrennt, Cara lockt den AT-ST in die Fallgrube, Mando wirft einen Detonator rein. Die Explosion verkündet das Ende der Schlacht, die Banditen fliehen. Überraschend unblutig und auch unspektakulär sind die Bösen bezwungen.

Baby Yoda fängt einen Frosch und steckt ihn in den Mund. Die anderen Kinder lachen und ekeln sich. Baby spuckt ihn wieder aus und schaut irritiert. Cara meint, Mando solle hier bei der jungen Witwe Omera bleiben, die ihm schöne Augen macht. Er aber will weiter und beschließt Baby Yoda hier zu lassen, um ihm eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.

Schnitt in den Wald: Ein Kopfgeldjäger mit einem Suchgerät hat offensichtlich Baby Yodas Spur aufgenommen. Eine dunkle Vorahnung steigt auf. Das mit der unbeschwerten Kindheit wird wohl nichts.

Abschied vom friedlichen Leben

Mando und Omera reden: „We want you to stay. The Community is greatful, you can pack all this [Anm.: die Rüstung und seine Waffen] away in case there is trouble. You and your boy can have a great life. He could be a child for a while. Wouldn’t that be nice?“
Sie will seinen Helm abnehmen, er lässt es fast zu. „I don’t belong here. But he does.“
„I understand, I’ll look after him as one of my own.“
Der Bounty Hunter hat Baby Yoda im Visier. Ein Schuss fällt, Vögel schwingen sich dramatisch in die Luft. Cara hat den Sniper von hinten abgeknallt.

Cara: „They know he is here. They’ll keep coming.“

Es ist klar, Baby Yoda und Mando müssen weiter. Er verabschiedet sich von Cara.

„Until then, till our paths cross.“

„Till our paths cross.“

Mando und Baby Yoda verlassen das Dorf. Die befreiten Siedlerinnen und Siedler winken ihnen nach.

Fazit: Kapitel 4 – Zuflucht

Die Folge bleibt über weite Strecken ruhig, auch die Schlacht verläuft gemächlich. Auf bombastische Inszenierung verzichtet die Regisseurin Bryce Dallas Howard. Obgleich man die Bedrohung der Dorfbewohner sicherlich dramatischer in Szene setzen können hätte, bleibt der Fokus durch die Ruhe dort, wo ihn Bryce Dallas offensichtlich haben will: auf den Emotionen. Die Bindung zwischen Mando und Baby Yoda wird verstärkt, mit Cara kommt eine weitere taffe Frau ins „Star Wars“-Universum und Mando bekommt die Chance auf ein friedliches ruhiges Leben. Als Omera ihm den Helm abnehmen will, spüren wir seine Zerrissenheit. Ein Teil von ihm will ihr Angebot annehmen, bei ihr bleiben. Ein anderer Teil ist zu verletzt, zu tief sind die Wunden seiner Vergangenheit, die Ermordung seiner Eltern, zu fest steckt er in seiner Sozialisierung, seiner Kultur. This ist the way. Die Serie Mandalorian überrascht immer wieder damit, wie gefühlvoll und emotional ein wortkarger Charakter ohne Gesichtszüge (weil Helm) inszeniert werden kann.

Folge 4 bietet wenig epische Breite, dafür viel Emotion, jedenfalls für „The Mandalorian“-Maßstäbe. Es funktioniert. Generell beweist die Serie bisher ein gutes Gespür für Setting und Abwechslung. Gerade bei Science-Fiction-Raumschiff-Serien wie „Firefly“ oder „Orville“ besteht eine der größten Schwierigkeiten daran, sich nicht zu wiederholen, in jeder Folge eine neue Kuriosität zu bieten und bisher ist „Mandalorian“ dieser Herausforderung gewachsen. Die Folge spielt komplett auf einem Planeten, was für „Star Wars“ eher ungewöhnlich ist. Vor allem die neuen Filme bombardieren das Publikum mit fremdartigen Schauplätzen, wodurch auf einfache Weise, fast billige Art, eine große und diverse Galaxie entsteht. Obgleich Folge 4 auf derlei Exotisches gänzlich verzichtet und großteils im Wald und in Hütten spielt, sind doch genug „Star Wars“-Erkennungsmerkmale wie der AT-ST oder das Gespräch über den Fall des Imperiums, um Fans in der „Star Wars“-Lore zu halten.

Directed by Bryce Dallas Howard

„The Mandalorian – Chapter 4: Sanctuary“ ist die erste größere Regie-Arbeit von Bryce Dallas Howard, abgesehen von einigen Shorts und einer Doku. Ihr Vater, der berühmte Oscargewinner Ron Howard („A Beautiful Mind“, „Apollo 13“), hat ebenfalls bereits am „Star Wars“-Universum gearbeitet. Er übernahm nach mehreren Produktionsproblemen die Regie von „Solo: A Star Wars Story“, dessen unbrauchbares Drehbuch er zwar auch nicht retten konnte, aber immerhin wurde dort erstmals in einigen Szenen mit der neuen Stagecraft-Technik experimentiert. Bryce Dalls Howard selbst haben wir bereits als Gwen Stasi in „Spider Man 3“ oder im Oscar-prämierten „The Help“ gesehen. Zudem ist sie wohl die einzige Frau, die es geschafft hat, in High Heels vor einem T-Rex zu entkommen („Jurassic World“), wofür sie bei mir immerwährenden Respekt genießt.

Geschrieben wurde auch diese Folge vom Serienschöpfer Jon Favreau („Iron Man“). Die Musik zu „Sanctuary“ ist ebenfalls wieder von Ludwig Göransson („Black Panther“).

Gina Carano ergänzt als rüstige Ex-Rebellin Carasynthia Dune den Cast. Im echten Leben hat sie ein Psychologie-Studium absolviert, in mehreren MMA-Kämpfen ihr Können unter Beweis gestellt und an „American Gladiators“ teilgenommen. Außerdem hat sie in „Deadpool“ mitgespielt und sich Vin Diesels Posse in „Fast and Furious 6“ angeschlossen.

Julia Jones öffnet als Omera dem Mandalorianer ihr Herz. Ihre bisher größte Rolle dürfte wohl jene der Leah in der „Twilight“Reihe gewesen sein. In „Westworld“ verkörperte sie Kohana, aber auch in Produktionen wie „Wind River“, „Jonah Hex“ oder Netflix‘ „Ridiculous Six“ hatte sie Auftritte.

In Kapitel 5: „Der Revolverheld“ („Gunslinger„) landen Mando und Baby Yoda auf einem altbekannten, sehr staubigen und sandigen Planeten.

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